"Bringen Sie die ja nicht mehr zurück", mit diesem Satz wurden uns am Freitag diese drei Babys mit ihrer Mutter übergeben.

Doch fangen wir von vorne an. Im Frühjahr meldete sich eine Frau bei den Samtpfoten, sie habe Katzenjunge und würde diese gerne vermitteln. Natürlich haben wir unsere Hilfe angeboten und die Frau gebeten uns die Kätzchen und die Mutter zu bringen. Box und Falle wurden zur Verfügung gestellt aber lange ist nichts passiert.
Die Mutter, eine zutrauliche Bauernhofkatze hatte drei Junge geboren, die, wie leider meistens der Fall, krank und verrotzt waren. Nach mehreren Telefonaten und Besuchen unserer ehrenamtlichen Helfern haben sich die "Besitzer" endlich dazu entschieden, etwas unter die Arme zu greifen.
So fand das erste Junge, ein Kater, den Weg in die Pflegestelle. Sein Auge war durch die schwere Schnupfenerkrankung völlig zerstört und leider nicht mehr zu retten, es musste herausoperiert werden. Weiterhin haben wir immer wieder darauf gedrängt uns doch die Mutter zu bringen oder zumindest kastrieren zu lassen. Der Termin beim Tierarzt war bereits vereinbart.
Wieder hat sich lange Zeit nichts getan und nur durch das hartnäckige nachhaken kam dann ans Licht, dass die Mutter bereits wieder Junge geboren hatte. Man wüsste nicht wieviel es sind, mal 3 mal 5 mal 8.
Und dann kam wie es kommen musste, am späten Freitag Abend wurden uns 2 völlig dehydrierte, verschnupfte und von Parasiten übersäte Babys gebracht. Die Mutter war diesmal dabei, mit dick aufgeblähten Bauch und Schnupfen. Die kleine Familie wurde sofort zum Tierarzt gebracht und erstversorgt. Auf bitten und drängen haben wir die Leute gebeten nach den anderen Babys zu suchen, denn angeblich sollen es ja bis zu 8 gewesen sein. Eine halbe Stunde später wurde dann noch ein drittes Baby gebracht mit den Worten "bringen Sie die ja nicht mehr zurück".

Wir sind bis heute noch geschockt über so ein Verhalten. Warum musste das wieder passieren? Die Kastration hätte es so einfach verhindern können. Was ist mit diesen Menschen nur los? Sie hätten keinen Finger krumm machen müssen nur zweimal zum Tierarzt fahren. Die Kosten für die Kastration wären übernommen worden.

Die Kleinen sind leider in einem sehr schlechten Zustand. Die Augen sind völlig vereitert. Ob sie noch zu retten sind, wissen wir nicht. Die Mama ist selbst krank und kümmert sich zur Zeit nicht um die Kleinen wie es sein sollte. Darum werden sie nun auf der Pflegestelle rund um die Uhr versorgt. Alles ehrenamtlich versteht sich. Füttern, Augen auswaschen, Medikamente geben, sauber machen... Tag und Nacht.

Solche Situationen haben wir leider in letzter Zeit oft. Wir bieten meistens, wenn es uns personell und finanziell möglich ist unsere Hilfe an. Bedingung ist einzig und allein, dass wir Unterstützung brauchen, denn alle unsere Helfer sind ehrenamtlich unterwegs. Das bedeutet, wir haben Jobs, Familien, eigene Tiere um die wir uns kümmern und der ein oder andere hat sogar noch ein Hobby nebenbei. Oder ist es doch zu viel verlangt?

Drückt bitte der kleinen Familie die Daumen. Wir geben alles damit sie es schaffen. Was aus den anderen Babys wurde, können wir nur erahnen....

 

Update 16.09.2019:
Leider mussten wir gestern ein Junges aufgrund einer massiven Lungenentzündung einschläfern lassen. Und heute ist nochmal ein kleines Baby dazu gekommen.

Kätzchen Kätzchen Kätzchen