Anbei ein Brief einer tierlieben Dame, den wir sehr rührend finden:

Liebe Frau Stehle,
ich weiß nicht, ob Sie sich erinnern: Im Oktober letzten Jahres hatten Sie zugestimmt, dass ein meiner 83 jährigen Mutter zugelaufener Kater über die Samtpfoten kastriert wird.
Da meine Mutter nicht viel Rente hat und bereits drei zugelaufene Katzen aufgenommen hat, wollten wir den Kater anschließend ausschreiben.

Sie hatten geschrieben, wir sollten versuchen, ihn an Menschen zu gewöhnen und sozusagen zu zähmen.

Meine Mutter bat mich und meinen Bruder, so lange für die Futterkosten aufzukommen, was wir auch taten. Wir merkten, dass sie den stattlich schönen Kater zunehmend liebgewann und schließlich nannte sie ihn ihren Erwin.
Erwin kam immer durch die Katzenklappe und wollte die ersten Wochen nur im Keller bleiben auf einer für ihn hergerichteten Decke mit Korb, obwohl auch eine Klappe hoch ins Haus führte, die die anderen Katzen meiner Mutter immer nutzen.

Dann eroberte er sich Stück für Stück das Haus. Meine Mutter liebte ihn heiß und innig und noch vorgestern, als ich sie anrief, erzählte sie, dass ihr Erwin wieder neben ihr auf dem Sofa liege und auch nachts sich nicht mehr abfinden würde, nicht in ihr Schlafzimmer zu dürfen. Sie habe ihn reingelassen und er liege jetzt immer wie angewurzelt die ganze Nacht auf dem Sessel neben ihrem Bett.

Erwin ließ sich nicht abschrecken, wenn zwei der anderen drei Katzen meiner Mutter manchmal auf ihn losgingen.

Er war wunderbar und meiner Mutter unendlich dankbar, dass er endlich ein Zuhause gefunden hatte.
Heute Morgen war er erstmals nicht da und das war er seit Oktober IMMER. Meine Mutter sagte, sie musste ihn ab und zu raustragen, damit er mal für zwei Minuten an die frische Luft geht, aber er sei immer sofort wieder gekommen.

Am Vormittag klingelte eine Nachbarin und führte meine Mutter zu einem überfahrenen Kater auf der Straße. Meine Mutter war sich sicher, das konnte Erwin nicht sein, weil er ihr nicht mehr von der Seite gewichen war seit seiner Kastration.
Aber er war es. Er lag tot vor ihr.

Die Trauer ist sehr groß, auch bei meinem Bruder und mir. Erwin war ein wunderschönes Tier. Für fünf Monate seines Lebens durfte er ein Zuhause genießen und hat einen Namen bekommen. Wir sind unendlich traurig.

Danke Ihnen aber ganz, ganz herzlich für Ihre Unterstützung durch die Samtpfoten, durch die Erwin das Streunen aufgab und in kurzer Zeit ein prächtiges Fell entwickelte. Wie weh der Verlust einer geliebten Katze tun kann!

Sie verstehen das, da bin ich ganz sicher.
Wir sind sehr, sehr traurig. Noch ist er nicht begraben. Wir haben ihn auf die Terrasse auf eine geschützte Bank in eine Decke eingewickelt hingelegt. Es ist so kalt, so können wir uns langsam von ihm verabschieden.
Sein Grab haben wir haben wir aber schon ausgehoben.

Anmerkung der Samtpfoten:
Wir sind sehr froh darüber, dass Erwin noch ein so tolles Zuhause gefunden hat und würden uns wünschen, wenn viele Menschen so handeln und Streuner aufnehmen.

So könnten auch viele andere Erwins noch schöne Jahre erleben......

Erwin

 

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